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Artikel von Sheridan Voysey

Großzügigkeit und Freude

Forscher haben herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen Großzügigkeit und Freude gibt: Menschen, die ihr Geld und ihre Zeit anderen zur Verfügung stellen, sind glücklicher als diejenigen, die dies nicht tun. Ein Psychologe schlussfolgert daraus: „Wir sollten aufhören, das Geben als moralische Verpflichtung zu betrachten, sondern es als eine Quelle der Freude sehen.“

Am Ende

Ich habe oft das Privileg, geistliche Einkehrtage zu leiten. Ein paar Tage wegzufahren, um zu beten und nachzudenken, kann sehr bereichernd sein. Während des Programms bitte ich die Teilnehmer manchmal, eine Übung zu machen: „Stelle dir vor, dein Leben ist zu Ende und dein Nachruf wird in der Zeitung veröffentlicht. Was möchtest du darin lesen wollen?“ Einige Teilnehmer ändern daraufhin die Prioritäten in ihrem Leben und wollen ihr Leben gut beenden.

Sing wieder

Australiens Königshonigfresser ist in Schwierigkeiten – er verliert seinen Gesang. Von der einst weit verbreiteten Art gibt es heute nur noch knapp 300 Vögel. Da es so wenige andere Vögel gibt, von denen sie lernen können, vergessen die Männchen ihren einzigartigen Gesang und können keine Partner mehr anlocken.

Aufstehen zum Tanz

In einem weit verbreiteten Video sitzt eine elegante ältere Frau in einem Rollstuhl. Marta González Saldaña, einst eine berühmte Balletttänzerin, ist an Alzheimer erkrankt. Doch wenn ihr Tschaikowskis Schwanensee vorgespielt wird, geschieht etwas Magisches. Während sich die Musik steigert, erheben sich ihre gebrechlichen Hände langsam, und sobald die ersten Trompeten ertönen, beginnt sie von ihrem Stuhl aus zu tanzen. Obwohl ihr Geist und ihr Körper schwächer werden, ist ihr Talent immer noch vorhanden.

Liebeslied

Es ist ein ruhiger Samstagnachmittag am Flussufer in einem Park. Jogger laufen vorbei, Angelruten schwirren umher, Möwen streiten sich um eine herrenlose Pommes Tüte, und meine Frau und ich sitzen da und beobachten ein Paar. Sie sind dunkelhäutig, vielleicht Ende vierzig. Sie sitzt da und schaut ihm in die Augen, während er ihr, ohne einen Anflug von Verlegenheit, ein Liebeslied in seiner Sprache vorsingt, das vom Wind getragen wird, sodass wir es alle hören können.

Vorsicht, Tür!

Der Haselmaus kribbelte es in der Nase. Irgendwo gab es etwas Leckeres zu fressen. Und tatsächlich: Der Duft führte sie zu einem Vogelhäuschen voller Nüsse und Kerne. Die Haselmaus kletterte an der Kette hinunter, schlüpfte durch die Tür und fraß die ganze Nacht. Erst am Morgen merkte sie, was sie sich eingebrockt hatte. Die Vögel pickten durch die Öffnung nach ihr. Aber da sie so viel gefressen hatte, war ihr Bauch so dick, dass sie nicht mehr fliehen konnte.

Kluger Rat

Als im April 2019 der Dachstuhl der Kathedrale von Notre Dame in Paris Feuer fing, wurden das hölzerne Gebälk und die Bleiverkleidung so heiß, dass man den Brand nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Nachdem der Dachreiter zerborsten war, richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Glockentürme. Wenn die Glockenstühle verbrannten, würden auch die beiden Türme einstürzen.

Wahres Glück

Im zehnten Jahrhundert war Abd al-Rahman III. der Herrscher von Cordoba, Spanien. Nach fünfzig Jahren erfolgreicher Regentschaft („von meinen Untertanen geliebt, von meinen Feinden gefürchtet und von meinen Verbündeten respektiert“) warf al-Rahman einen Blick auf sein Leben. „Reichtum und Ehre, Macht und Vergnügen, haben auf meinen Ruf gewartet“, sagte er über seine Privilegien. Doch als er zählte, wie viele Tage echten Glücks er in dieser Zeit gehabt hatte, waren es gerade einmal vierzehn. Wie ernüchternd!

Der Fresh Start Effect

Als Britta 30 Jahre alt wurde, war sie traurig, immer noch in einem Verkaufsjob zu sein, den sie nie mochte. Sie beschloss, dass es an der Zeit war, nicht mehr zu zögern und einen neuen Job zu finden. Für David war es die Silvesternacht, in der er in den Spiegel schaute und sich schwor, dass dies das Jahr sein würde, in dem er abnehmen würde. Und für Jan war es die Erkenntnis, dass ein weiterer Monat verging, ohne dass seine Wutausbrüche abnahmen. Nächsten Monat, so versprach er sich, würde er mehr darauf achten.

Weihnachtskind

Stell dir vor, der Eine, der Zedern aus Samen sprießen ließ, beginnt das Leben als Embryo. Der Eine, der die Sterne schuf, unterwirft sich einem Schoß. Der Eine, der den Himmel füllt, wird zu dem, was in unserer Zeit nur ein Punkt auf einem Ultraschallbild wäre. Jesus, der in seinem Wesen Gott ist und sich selbst zu nichts macht (V. 6-7). Was für ein erstaunlicher Gedanke!

Ich bin seine Hände

Jia Haixia verlor im Jahr 2000 sein Augenlicht. Sein Freund Jia Wenqi verlor als Kind seine Arme. Aber sie haben einen Weg gefunden, ihre Beeinträchtigung zu umgehen. „Ich bin seine Hände und er ist meine Augen“, sagt Haixia. Gemeinsam verändern sie ihr Dorf in China.

Gute Nachricht

1941, mitten im Zweiten Weltkrieg, wurde der amerikanische Autor John Steinbeck um Hilfe gebeten. Er sollte nicht kämpfen oder die Truppen an der Front besuchen, sondern eine Geschichte schreiben. Heraus kam Der Mond ging unter, eine Erzählung über ein friedliches Land, das von außen angegriffen wurde. Die Schrift wurde im Untergrund gedruckt und in den besetzten Ländern verteilt. Sie verbreitete die Botschaft: die Alliierten kommen. Die Leser konnten sich mit den Figuren identifizieren. Mit Der Mond ging unter brachte Steinbeck den Menschen unter der Naziherrschaft eine gute Botschaft – die Befreiung war unterwegs.

Der Sinn des Leidens

„Du sagst also, dass es vielleicht nicht meine Schuld ist.“ Die Worte der Frau überrumpelten mich. Da ich in ihrer Gemeinde als Gastrednerin aufgetreten war, sprachen wir nun über das, was ich an diesem Morgen erzählt hatte. „Ich habe eine chronische Krankheit“, erklärte sie, „und ich habe gebetet, gefastet, meine Sünden gebeichtet und alles andere getan, was mir gesagt wurde, um geheilt zu werden. Aber ich bin immer noch krank, also dachte ich, ich sei selbst schuld.“

Wann man opfern sollte

Im Februar 2020, als die COVID-19-Krise gerade begann, beeindruckten mich die Bedenken einer Zeitungskolumnistin. Würden wir uns bereitwillig selbst isolieren, fragte sie sich, unsere Arbeits-, Reise- und Einkaufsgewohnheiten ändern, damit andere nicht krank werden? „Dies ist nicht nur ein Test der klinischen Ressourcen“, schrieb sie, „sondern auch unserer Bereitschaft, uns für andere einzusetzen.“ Plötzlich war das Bedürfnis nach tugendhaften Verhalten in den Schlagzeilen.

Unbegrenzt

Da sitze ich nun in einem Restaurant des Einkaufszentrums, mein Körper ist angespannt und mein Magen verkrampft wegen bevorstehender Arbeitstermine. Während ich meinen Burger auspacke und einen Bissen nehme, eilen Menschen um mich herum, die sich ihre eigenen Sorgen machen. Wie begrenzt wir doch alle sind, denke ich mir, begrenzt in Zeit, Energie und Kapazität.